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Die Mär passiven Investierens – Weshalb es das nicht gibt!

Passive Investoren verfolgen langfristige Anlagehorizonte – Buy-and-Hold-Strategien wie sie berühmten Persönlichkeiten wie Warren Buffett und Jack Bogle zugeschrieben werden. Die berechtigte These: „Ich bin nicht schlauer als der Markt, also versuche ich diesen weder zu timen noch zu schlagen, sondern ich möchte die durchschnittliche Marktrendite erzielen, ohne aktiv Positionen auszuwählen bzw. häufige Käufe/Verkäufe zu tätigen.“ Die Statistik gibt passiven Investoren recht: 80-90% aller aktiv gemanagten Fonds erzielen eine niedrigere Rendite als ihre Benchmark. Das wesentliche Merkmal des passiven Investierens ist eine Vermögensverteilung über verschiedene – möglichst wenig korrelierende – Anlageklassen, Währungsräume und Branchen hinweg. Diese Risikodiversifikation wird i.d.R. mit breit gestreuten ETFs umgesetzt. Damit wären wir beim Kern angelangt: Für den Aufbau sowie für die Verwaltung eines passiven Portfolios sind eine Vielzahl aktiver Entscheidungen und Handlungen notwendig: Welche Anlageklassen mit welcher Gewichtung? Investiere ich die Anlagesumme auf einmal, in mehreren Tranchen oder per Sparplan? Welche Sparfrequenz? Möchte ich mich Währungsrisiken aussetzen oder gegen diese absichern? Möchte ich ein Rebalancing  durchführen? – Was wiederum bedeutete, doch regelmäßig zu kaufen und zu verkaufen. Mit welcher Frequenz, nach welchen Kriterien? Wie wähle ich Gewichtungen des durch ETFs abgebildeten Aktienanteils? Nach Marktkapitalisierung der Unternehmen? Nach Größe der abgedeckten Volkswirtschaften? Wie verhalte ich mich in Bärenmärkten und Börsencrashs? Bleibe ich wirklich passiv? Oder überlege ich, aktiv ins Portfolio einzugreifen, indem ich z.B. einzelne Positionen verkaufe, eine zusätzliche Summe zum Nachkaufen nutze oder die Sparraten erhöhe? Fragen über Fragen, die mit Passivität nichts gemeinsam haben. Ich möchte bitte nicht falsch verstanden werden: Eine langfristige und breit diversifizierte Buy-and-Hold-Strategie ist für die überwiegende Mehrzahl der Privatanleger die mit Abstand beste Entscheidung. Ich habe einen großen Teil meines Vermögens so investiert. Man sollte sich nur nicht der Illusion hingeben, dass Investieren ohne aktive Komponenten möglich sei.


Was ist Deine Meinung hier? Stimmst Du mir zu? Widersprichst Du mir? Ich würde mich sehr freuen, wenn Du mich kontaktierst und mir Deinen Standpunkt mitteilst.





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